Junge Wissenschaft

Die neue Vortragsreihe im Rahmen des Science-Programms

Mit dem Förderprogramm „Junge Wissenschaft“ bietet die VHS Wissenschaftler*innen, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen, die Chance, ihre Forschungsergebnisse und Erkenntnisse einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Wiener Bevölkerung erhält im Gegenzug Einblick in die junge österreichische Forschungslandschaft und lernt Forscher*innenpersönlichkeiten kennen.

Die Vortragsreihe "Junge Wissenschaft" wurde ursprünglich an der VHS Landstraße in Kooperation mit dem Institut für Internationale Entwicklung initiiert. Weiterführende Informationen (auch zur Einreichung von universitären Abschlussarbeiten als Vortragsideen) finden Sie hier!


Termine im Frühjahr 2024:

Finanzmärkte, Fast-Fashion-Konzerne und globale Wertschöpfungsketten - Geschichte und Zukunft der globalen Bekleidungsindustrie, 12.03.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Felix Maile, MA

Die Bekleidungsindustrie war seit ihrer Entstehung Ende des 18. Jahrhunderts stets eine global organisierte. Seit Mitte der 1990er-Jahre verbreitet sich das Fast-Fashion-Modell, in welchem immer kürzere Produktzyklen die Nachfrage aufrechterhalten sollen. Während die Wertschöpfung von Zulieferfirmen und Arbeiter*innen nur einen Bruchteil der Erlöse darstellen, sind insbesondere Auszahlungen an Aktionär*innen stark gestiegen. Gleichzeitig verzeichnet die Bekleidungsindustrie nach dem Ölsektor die zweithöchsten CO2-Emissionen. Anhand der Geschichte dreier Konzerne aus Europa (H&M,Inditex) und Japan (Fast Retailing) wird in Rahmen des Vortrags diskutiert, welche geopolitischen, technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen den Aufstieg der Fast-Fashion-Industrie begünstigt haben, durch welche Mechanismen Mehrwehrt entlang der Lieferkette erzeugt, verteilt und akkumuliert wird, und ob und inwiefern ein sozial und ökologisch nachhaltige(re) Bekleidungsindustrie möglich ist.

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Umweltpolitik aus naturwissenschaftlicher Sicht, 18.03.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Mag. Dr. Richard Schwarz

Einige der Umweltmaßnahmen, die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten umgesetzt wurden werden in diesem Vortrag genauer auf Umweltverträglichkeit analysiert. Möglichkeiten für zukünftige Verbesserungen werden in lokalen und globalen Maßstäben aufgezeigt.

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Wo bleibt die Klimagerechtigkeit?, 19.03.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Judith Neumann, MA

Trotz Warnungen von Wissenschaftler*innen seit Jahrzehnten bleibt das politische Handeln in puncto Klimawandel weltweit unzureichend. Welche Interessen sprechen gegen Forderungen der globalen Klimabewegung und der Lösungsansätze im Kontext der 26. UN-Klimakonferenz? Die Antworten finden sich in den qualitative Interviews, in denen auch ein Verantwortungsbewusstsein für das Verursachen der Klimakrise thematisiert wird.

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Asteroiden auf exotischen Bahnen, 08.04.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Mag. Dr. Richard Schwarz

Durch Störungen der Planeten im Sonnensystem und durch Kollisionen können Asteroiden aus ihrer ursprünglichen Bahn gerissen bzw. in neue ungewöhnliche Bahnen gelenkt werden. Einige dieser Bahnen wie z.B. Trojaner, Exchange und auch retrograde Bahnen werden Thema dieses Vortrags sein.

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Sprachenvielfalt im Donauraum, 22.04.2024, 18:00 – 19:30 Uhr, Sophia Maria Breiter, MA MA

Sagen Sie Kolatsche, Kren und Kukuruz? Alle diese österreichischen Wörter sind slawischen Ursprungs und zeugen von langen kulturellen Beziehungen im Donauraum. Durch historische Entwicklungen, Migration und Fluchtbewegungen leben wir heute in einem multikulturellen und -lingualen Umfeld. Doch manchen ist der sprachliche Reichtum ein Dorn im Auge, sie sehen die eigene nationale Sprache bedroht. Dieser Vortrag zeigt die Sprachenvielfalt unserer Region auf und wie ein neuer Sprachnationalismus rechtspopulistischer Parteien dem entgegenwirken will.


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Bisherige Vorträge aus dieser Reihe:

Auftaktveranstaltung: Regenwald-Zerstörung durch unser Konsumverhalten (Webinar), 24.03.2021, 19:30 – 21:00 Uhr, Daniel Gusenbauer, MSc

Internationaler Handel macht den Raubbau, den unsere ressourcenintensive Lebensweise anderswo verursacht, unsichtbar. Am Beispiel der Tropenwaldzerstörung, u.a. der Regenwälder im Amazonasgebiet, zeigt dieser Vortrag auf, wie wohlhabende Gesellschaften die negativen sozialen und ökologischen Folgen ihres Konsums in ärmere Weltregionen verlagern. 

Kein Ort zum Bleiben - interne Vertreibung in El Salvador(Webinar), 26.05.2021, 19:30 – 21:00 Uhr, Gabriel Tober, BSc

Vertreibung durch Gewalt ist ein komplexes und vielschichtiges Phänomen. Die Situation in El Salvador, wo nach Schätzungen im Jahr 2019454.000 Personen von interner Vertreibung durch Gewalt betroffen waren, zeigt wie die organisierte Kriminalität (trans-/nationale Banden) und das generell hohe Gewaltniveau zur Bedrohung des Lebens werden. Die Corona-Pandemieverstärkt diese Dynamik noch. Eigene Überlebensstrategien der Betroffenen und zivilgesellschaftliche Bemühungen sichern in dieser Situation oftmals das Leben. Nur schrittweise kommen staatliche Maßnahmen zur Unterstützung auf. 

Wasser als politisches Druckmittel, 09.06.2021,19:30 – 21:00 Uhr, Homa Bazafkan, MA BA

Wasser gilt als eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen und nicht selten wird damit auch Politik gemacht. So beispielsweise während Saddam Husseins Regierungszeit, als der Irak seine Wasserressourcen instrumentalisierte. Einerseits, um den ideologischen Bestrebungen despostrevolutionären iranischen Regimes entgegenzuwirken und andererseits, um eigene hegemoniale Bestrebungen im Nahen Osten voranzutreiben.

Die Verteidigung indigener Territorien in Mexiko, 16.06.2021, 19:30 – 21:00 Uhr, Eva Befeldt, MA

„Megaprojekte“ bedrohen indigene Territorien weltweit. Sievereinnahmen Gemeingüter und verhindern Souveränität und Lebensweisen indigener Gruppen, die essenziell für das ökologische Gleichgewicht der Welt sind. Anhand der Verteidigung gegen das staatliche Infrastrukturprojekt „Tren Maya“ behandelt der Vortrag die Problematik.

Kupferabbau und Garnelenzucht in Südamerika. Grenzen und Konflikte, 17.11.2021, 18:30 – 20:00 Uhr, Valerie Lenikus, BA BA MA, Mag.a Anna Preiser, BSc

Gesellschaften und Natur in Südamerika sind vom Abbau und Export von Rohstoffen für Autos, Handys oder Nahrungsmittel geprägt. Während Rohstoffe teilweise zu einer dynamischen Wirtschaft und Armutsreduzierung beigetragen haben, nehmen Umweltverschmutzung, Zerstörung von Lebensräumen und sozio-ökologische Konflikte von Jahr zu Jahr drastisch zu. Basierend auf unserer Forschung zu Ecuador und Peru geben wir Einblicke in diese widersprüchlichen Dynamiken und in Konflikte in Zusammenhang mit Shrimpsfarmen und Kupferabbau.

Sozio-ökologische Kämpfe in Lateinamerika, 01.12.2021, 18:30 – 20:00 Uhr, Lic. Lorena E. Olarte, MA

Im Vortrag werden die sozio-ökologischen Herausforderungen und die Rolle von "Kommunalitäten" thematisiert, also das Denken und die Praxis des organisierten Zusammenlebens, welche viele Territorien in Lateinamerika, insbesondere in Mexiko, betreffen. Es wird analysiert, wie die jahrhundertelange Enteignung und Ausbeutung der Natur in indigenen Gebieten zu verschiedenen Formen von Verteidigung und Selbstbestimmung des kommunitären Lebensgeführt haben.

Landnutzung im Anden-Amazonas Raum, 12.01.2022, 18:30 – 20:00 Uhr, Tamara Artacker, MA, Marie Jasser, MA

Bananen, Kakao, Soja, Avocados – viele der Lebensmittel, die wir in Österreich im Supermarkt kaufen, werden aus Südamerika importiert. Durch die steigende Nachfrage und das boomende Geschäft der Agrarexporte verändert sich in den Produktionsländern die Landnutzung der lokalen Bevölkerung. Tamara Artacker und Marie Jasser gehen der Frage nach, wie diese Landnutzungsänderungen im Anden-Amazonas Raum stattfinden und was sie für lokale Bevölkerungsgruppenbedeuten.

Regenwald-Zerstörung durch unser Konsumverhalten (Webinar), 18.03.2022, 18:00 – 19:30 Uhr

Internationaler Handel macht den Raubbau, den unsere ressourcenintensive Lebensweise anderswo verursacht, unsichtbar. Am Beispiel der Tropenwaldzerstörung, u.a. der Regenwälder im Amazonasgebiet, zeigt dieser Vortrag auf, wie wohlhabende Gesellschaften die negativen sozialen und ökologischen Folgen ihres Konsums in ärmere Weltregionen verlagern.

Die Psychologie der Entscheidungen und Urteile, 04.10.2022, 18:00 – 19:30 Uhr, Robin Beckenbach, BSc

Wie treffen Menschen Entscheidungen? Worauf sollte man in Kauf- und Verhandlungssituationen achten? Ab wann fällt die Anwendung psychologischer Techniken unter Manipulation? Diese und weitere Fragen sind zentral im Vortrag und werden durch Konzepte wie Heuristiken, psychologische Effekte und die Prospect Theory wissenschaftlich beleuchtet und in kurzen interaktiven Experimenten veranschaulicht.

Klima - Krise - Kapitalismus, 14.10.2022,16:30 – 18:00 Uhr, Daniel Gusenbauer, MSc

Obwohl seit 40 Jahren internationale Klimakonferenzen stattfinden und Nachhaltigkeit noch nie so sehr in aller Munde war, befinden wir uns mitten in der Klimakrise. Noch nie war der weltweite Treibhausgasausstoß so hoch. Warum haben 4  Jahrzehnte Klimapolitik es nicht geschafft effektiv gegenzusteuern? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Krise und der strukturellen Funktionsweise des Kapitalismus? Ja und kann es so etwas wie einen „grünen“ Kapitalismus überhaupt geben oder müssen wir Wirtschaft grundlegend neu denken, wenn wir das menschliche Überleben sicherstellen wollen?

Complexity Theory - a practical tool for a better life? (Webinar), 25.01.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Mihai Christopher Marian Radovice, MA

As our lives, and the systems in which we live, seem to have gotten exponentially more complicated, there is a relatively nascent field ofstudy, which seeks to showcase how non-linearity can untangle the lines that set things into motion: Complexity Theory. Albeit its name, this method of understanding the world, from ants colonies all the way to international organizations, is a rather simple process. So, it offers an alternative view on subjects which are not fully explored by traditional methods. Thus, its approaches are worth a closer look, especially in terms of how it can be implemented, from morning routines all the way to global forums, as to ensure we make full use of all those „complicated things.

Regenwald-Zerstörung durch unser Konsumverhalten, 10.03.2023, 18:00 - 19:30 Uhr, Daniel Gusenbauer MSc

Internationaler Handel macht den Raubbau, den unsere ressourcenintensive Lebensweise anderswo verursacht, unsichtbar. Am Beispielder Tropenwaldzerstörung, u.a. der Regenwälder im Amazonasgebiet, zeigt dieser Vortrag auf, wie wohlhabende Gesellschaften die negativen sozialen und ökologischen Folgen ihres Konsums in ärmere Weltregionen verlagern.

AMA gut, alles gut? Die Werbestrategien der AgrarmarktAustria, 24.03.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Martin Valentin Fuchs, MA

Aufgrund der zunehmenden Debatten rund um Klima-, Umwelt- und Tierschutz rücken auch unsere Ernährungsgewohnheiten zunehmend ins Zentrum des öffentlichen Interesses. Während mithilfe von Werbung versucht wird, Bildidyllen voller lachender Kinder, grasender Kühe und glücklicher Schweinchen zu verkaufen, zeichnet die Realität häufig ein gänzlich anderes Bild. Dies trifft zum Teil auch auf das Marketing der Agrarmarkt Austria für das AMA-Gütesiegel zu, wie eine Betrachtung der entsprechenden Fernsehwerbekampagnen von den frühen 1990er-Jahren bis heute zeigt.

Viele Sprachen - ein Gehirn! 13.04.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Dr.in Olga Kepinska

Mit zunehmender Mobilität und einer Welt, die durch technischen Fortschritt immer kleiner wird, werden heute immer mehr Menschen mehrsprachig. Das fördert auch die Europäischen Union: Eines ihrer erklärten Ziele ist es, dass Bürger*innen neben ihrer Muttersprache zwei Fremdsprachen sprechen. Heute werden Sie das Phänomen der Mehrsprachigkeit ausverschiedenen Perspektiven kennenlernen. Es wird u.a. aufgezeigt, wie sich das Sprechen von mehr als einer Sprache auf das Gehirn auswirken kann. Sind Kinder in mehrsprachigen Familien nur verwirrt oder ist es eigentlich gut für ihre Entwicklung, wenn sie mehrere Sprachen (Dialekte/Mundarten inklusive) gleichzeitig lernen? Und wie sieht es im späteren Leben aus? Kann Mehrsprachigkeit unsere kognitiven Fähigkeiten im Alter verbessern? Wir werden versuchen, diese Fragen mit Hilfe der aktuellen wissenschaftlichen Forschung zu beantworten.

Ketamin - ein "neues" Mittel gegen Depression, 18.04.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Maximilian Kathofer, MSc

3,8 % der Weltbevölkerung leiden derzeit an Depressionen. Das sind zirka 280 Millionen Menschen, deren Alltag erheblich durch diese Krankheit eingeschränkt wird. Leider spricht ein Drittel der Erkrankten nicht auf normale Behandlungsmethoden an, weshalb weltweit intensiv an neuen Therapiemöglichkeiten geforscht wird. In diesem Vortrag wird kritisch die Frage erörtert, warum Ketamin ein vielversprechendes Medikament gegen Depression sein könnte. Des Weiteren werden Einblicke in eine laufende Ketamin-Studie gegeben.

Über die Schmerzreduktion hinaus: Wirkung von Opiaten im sozialen und und emotionalen Kontext, 27.04.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Julia Braunstein, MSc

Opiate werden schon seit geraumer Zeit in der Behandlung von Schmerzen eingesetzt. Abseits ihrer schmerzlindernden Wirkung haben sie nochzusätzliche, weitläufige Effekte auf unsere Emotionen, unser Bindungsverhalten und Empathievermögen. Wie diese Effekte aussehen und warum uns Schmerzmittel weniger empathisch machen können, wird in diesem Vortrag präsentiert.

Der Ursprung der Schönheit, 09.05.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Christina Krumpholz, BSc MSc

Wieso finden wir andere Menschen attraktiv oder eben nicht? Welche Rolle spielen dabei das Gesicht und die Stimme? Und gibt es davielleicht Parallelen zur Tierwelt? Diesen Fragen soll im Vortrag nachgegangen werden – durch das Aufzeigen neuer Studienergebnisse, aber auch durch interaktive Experimente und Diskussionen mit den Hörer*innen.

Synchronisaton - wenn aus Chaos spontan Ordnung wird, 06.10.2023, 17:00 – 18:30 Uhr, DI Michael Rieder

Unsere Forschung befasst sich mit der kollektiven Fortbewegung von Zellen. In kreisförmigen Begrenzungen losgelassen und nach einer anfänglichen Zeit der chaotischen Bewegung, neigen diese Zellen dazu sich als Kollektiv im Kreis zu drehen. Um ein besseres Verständnis des zugrundeliegenden Mechanismus zu entwickeln, untersuchen wir diesen Übergang zwischen Chaos und Ordnung anhand eines ungewöhnliches Spielzeugmodelles.

Prähistorische Kremierung: Asche zu Asche, Staub zu Staub, 16.10.2023, 18:00 – 19:30 Uhr, Lukas Waltenberger, BSc MSc

Dass ein Leichnam bei der Kremierung zu Asche zerfällt, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Anhand von urnenzeitlichen Gräberfeldern aus Ostösterreich wird erklärt was uns verbrannte Knochen über die Verstorbenen verraten und wie wir mit osteologischen und chemischen Methoden das Leben derMenschen vor 3.000 Jahren rekonstruieren können.

Klima - Krise - Kapitalismus, 19.01.2024, 16:00 – 17:30 Uhr, Daniel Gusenbauer, MSc

Obwohl seit 30 Jahren internationale Klimakonferenzen stattfinden und Nachhaltigkeit noch nie so sehr in aller Munde war, befinden wir uns mitten in der Klimakrise. Noch nie war der weltweite Treibhausgasausstoß so hoch. Warum ist es bisherigen Lösungsansätzen nicht gelungen, effektiv gegenzusteuern? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen der Krise und der strukturellen Funktionsweise des Kapitalismus? Ja, und kann es so etwas wie einen „grünen“ Kapitalismus überhaupt geben? Oder müssen wir Wirtschaft grundlegend neu denken, wenn wir das menschliche Überleben sicherstellen wollen?