Wie sind die Materialien entstanden?

Die Arbeitsgruppe, die im Rahmen von MEVIEL diese Handreichung entwickelt hat, hat sich an der zentralen Frage orientiert, wie die Erst- und Familiensprachen als Medium des Lernens (für Deutsch als Zweitsprache und in verschiedenen Fächern) genützt werden können. Wie das Sichtbarmachen und die wertschätzende Haltung der Lehrenden den Erstsprache/n der Lernenden gegenüber im Unterricht umgesetzt werden können, ist in unterschiedlichen Handreichungen bereits exemplarisch aufgezeigt worden (siehe unter Literaturtipps: Handreichungen, Links und Materialiensammlungen).

Unsere Zielsetzung war es, bereits entwickelte Konzepte für sprachliche Bildung in kulturell und sprachlich vielfältigen Konstellationen, mittels derer die Kenntnis und der Gebrauch verschiedener Sprachen und Sprachregister für unterschiedliche Lebenswelten erworben werden können, kennenzulernen und für den Basisbildungsunterricht mit unserer Zielgruppe aufzubereiten bzw. neue Aktivitäten zu entwickeln. Insgesamt wurden 33 Unterrichtsbeispiele erstellt, mittels derer Mehrsprachigkeit sichtbar gemacht, als motivationssteigerndes Element beim Lernen und für die Erhöhung der Wertschätzung der Erstsprachen der Teilnehmer_innen im Unterricht genützt und die Förderung einer Didaktik der Mehrsprachigkeit erreicht werden kann.

Wie sind die Materialien gegliedert?

Die vorgestellten Aktivitäten und Übungen sind nach Themenfeldern analog den Kompetenzfeldern des erwachsenengerechten Pflichtschulabschlusses (siehe bmukk 2012) gegliedert, zumal sich die Jugendlichen der Basisbildung in erster Linie auf diese Bildungsmaßnahme vorbereiten.

Kompetenzfelder:

  • Deutsch – Kommunikation und Gesellschaft
  • Englisch – Globalität und Transkulturalität
  • Mathematik
  • Kreativität und Gestaltung
  • Gesundheit und Soziales
  • Weitere Sprache
  • Natur und Technik
  • Berufsorientierung

 

Wie können die Materialien eingesetzt werden?

In den Basisbildungsmaßnahmen ist bei der Behandlung der Themen allerdings folgendes zu berücksichtigen: Die jugendlichen Lernenden müssen dabei mit ihrem Alltagswissen „abgeholt“ werden. Diese Anbindung an den Erfahrungshorizont ist notwendig, um im nächsten Schritt an das entsprechende Sachwissen anknüpfen zu können.

Grundsätzlich sind die Übungen so beschrieben, dass sie für unterschiedliche Gruppenzusammensetzungen leicht adaptierbar sind. Erfahrungswerte wurden, so dies sinnvoll und nötig war, extra angegeben. Die Übungen wurden in mehreren Durchläufen ausprobiert und evaluiert – dennoch wird in der jeweiligen Praxis manches anzupassen sein oder aber auch nicht so wie gedacht funktionieren bzw. werden sich im Ablauf Änderungen ergeben. Wir haben uns einerseits bemüht, die Abläufe der Aktivitäten so konkret wie möglich zu beschreiben, anderseits sollte auch ausreichend Platz für die Selbstgestaltung geboten werden. Manche Übungen sind bereits von den Autor_innen mit Varianten versehen, bei anderen ist hier der Phantasie der Unterrichtenden breiter Raum gegeben.