Gewalt an Frauen ist die häufigste Gewaltform. Gewalt ist für Frauen auch das höchste Gesundheitsrisiko. Warum sind so viele Frauen von Gewalt betroffen? Dafür gibt es viele Gründe. Ein Grund ist, dass Frauen und Männer unterschiedlich viel Macht haben. So verdienen Frauen viel weniger als Männer. Das bedeutet, dass sie in Beziehungen oft von Männern abhängig sind. Dann ist es auch schwieriger, sich zu trennen. Das nennt man ökonomische Gewalt.
Ökonomische Gewalt ist ein Teil der strukturellen Gewalt. Strukturelle Gewalt geht nicht von einer Person aus, sondern von einem System, zum Beispiel dem Staat.
Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache
Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem. Oft wird Frauen die Schuld gegeben. Ihr Verhalten oder ihre Kleidung hätte die Gewalt provoziert. Das nennt man Täter-Opfer-Umkehr.
Frauen mit Behinderung sind häufiger von Gewalt betroffen. Sie machen oft die Erfahrung, dass ihnen nicht geglaubt wird. Wir müssen Frauen glauben. Wir müssen Frauen auch unabhängig machen. Frauen mit Migrationshintergrund haben Angst abgeschoben zu werden, wenn sie sich von ihrem Mann trennen. Es ist wichtig, dass Frauen unabhängig sind. Dafür braucht es Gleichberechtigung. Frauen müssen dasselbe verdienen wie Männer. Es braucht Ganztagesbetreuung für Kinder.
Gewalt gegen Frauen geht uns alle an
Gewalt an Frauen wird in den Medien auch oft verharmlost. Medien sprechen von einem „Familiendrama“. Wir brauchen eine klare Sprache. Wir müssen sagen: Eine Frau ist von ihrem Ehemann, ihrem Bruder, ihrem Vater getötet worden. Das nennt man Femizid.
Wir müssen über Gewalt sprechen. Dann wissen Frauen, dass sie nicht alleine sind. Wenn wir schweigen, lassen wir Frauen alleine. Gewalt ist oft mit Scham verbunden. Frauen schämen sich, dass sie Opfer von Gewalt geworden sind. Wenn wir über Gewalt sprechen, können wir auch sagen, dass Frauen sich nicht schämen müssen. Es ist nicht die Schuld der Frauen. Die Verantwortung müssen die Täter übernehmen. Die Verantwortung müssen auch wir als Gesellschaft übernehmen.
Hilfe für Frauen
Wenn Sie von Gewalt betroffen sind, rufen Sie den Frauennotruf an: 01 71 71 9. Sie können dort 24 Stunden anrufen. Wenn Sie Zeugin oder Zeuge sind, können Sie dort auch anrufen. Die Berater*innen sprechen unterschiedliche Sprachen.
Tipp für eine Veranstaltung in Einfacher Sprache
Am 21.03. findet an der VHS Floridsdorf eine Veranstaltung statt. Dort sprechen wir über Gewalt an Frauen. Die Veranstaltung ist in einfacher Sprache. Die Veranstaltung ist kostenlos.
