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Jüdische Heldinnen

Jüdische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

14.01.2022
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© JIFE
In dieser Vortragsreihe stellen wir nicht nur bemerkenswerte und mutige jüdische Frauen vor, die gegen die Politik der Nationalsozialisten Widerstand leisteten. Wir zeigen auch verschiedene Formen von Widerstand auf. Denn Widerstand muss nicht nur bewaffnetes Vorgehen gegen die NS-Herrschaft sein, sondern bedeutete oft Widerstehen, sich dem Machtanspruch der Nationalsozialisten nicht zu beugen.

28.4.2022   Brigitte Ungar-Klein: Überleben im Untergrund als Akt des Widerstandes

Jüdinnen und Juden waren unter dem Nationalsozialistischen Regime recht- und schutzlos. Mit Beginn der systematischen Deportationen aus Wien im Jahr 1941 hatten sie auch kein Recht mehr zu leben. Sich dem totalen Machtanspruch der Nationalsozialisten zu entziehen und bei drohender Deportation unterzutauchen, ist eine Form des Widerstandes, die Brigitte Ungar-Klein im ersten Vortrag vorstellt. Widerstand leisteten sowohl die gefährdeten Opfer, als auch die „deutschblütigen“ HelferInnen. In diesem Vortrag stehen einzelne Frauenschicksale von Helferinnen und „U-Booten“ im Mittelpunkt.



Im zweiten Vortrag behandelt Andrea Petö, Professorin für Gender Studies an der Central European University in Wien, das Schicksal von Anikó Hanna Szenes. Nach ihrer Matura in Budapest ging Hanna Szenes 1940 nach Palästina, wo sie sich einem Kibbuz anschloss. 1943 meldete sie sich freiwillig als Fallschirmspringerin zur Britischen Armee und kehrte nach der Okkupation Ungarns durch die Deutschen 1944 in ihr Heimatland zurück, um die jüdische Bevölkerung vor der drohenden Gefahr zu warnen. Sie wurde jedoch verraten, von der ungarische Polizei festgenommen und schließlich hingerichtet. In Israel hoch geehrt war sie in ihrem Heimatland lange vergessen.


12.5.2022  Eleonore Lappin-Eppel: Die Wiener „Mischlingsliga“: Widerstand verfolgter Jugendlicher

Im dritten Vortrag stellt Eleonore Lappin-Eppel die Wiener Widerstandskämpferin Trude Horn, geb. Fanto, vor. Da Trude Fantos Mutter ursprünglich christlich, also gemäß den Rassegesetzen „Arierin“ war, konnten Trude und ihr Vater die NS-Zeit in Wien überleben. Als Juden mussten sie jedoch Zwangsarbeit leisten und waren schweren Diskriminierungen ausgesetzt. Trude Fanto schloss sich daher einer Gruppe widerständischer Jugendlicher an, die alle teiljüdischer Herkunft waren und die „Wiener Mischlingsliga“ bildeten. Die Gruppe verübte Sabotageakte und unterstützte jugoslawische Partisanen. Nachdem sie verraten worden war, wurde Trude Fanto nach Auschwitz deportiert und überlebte mehrere Lager.


Eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit Bet Debora. Frauenperspektiven im Judentum.