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Wiener Bezirke aus jüdischer weiblicher Perspektive

29.3. bis 30.5.2023

06.02.2023
Wienkarte mit Text "Frauenspaziergänge. Wiener Bezirke aus jüdischer weiblicher Perspektive."
Frauenspaziergänge | © Julie Handman JIFE

Exkursionsreihe in Kooperation mit Bet Debora

Jeder Wiener Gemeindebezirk hat seine Besonderheiten, auch was die jüdische Bevölkerung betrifft. Bei unseren Frauenspaziergängen stellen wir unterschiedliche jüdische Frauen vor. Wir zeigen ihren Beitrag zum Wiener Kulturleben, aber auch ihre Stellung innerhalb der religiösen Gemeinden und ihr Vereinsleben. Die jüdischen Frauen unterschieden sich nur wenig von den nichtjüdischen Bewohnerinnen ihres Bezirks. Daher befassen sich die Rundgänge mit Großbürgerinnen, Arbeiterinnen, Unternehmerinnen, Kulturschaffenden und Schülerinnen. In der NS-Zeit wurden die jüdischen Wienerinnen gesellschaftlich geächtet und gedemütigt, beraubt, verfolgt, vertrieben oder ermordet. 

ALSERGRUND
Dieter Hecht

29. März 2023

Was verbindet Gertrud Bodenwieser, Erica Morini und Serafine Rosenberg? Sie waren Jüdinnen, die im 9. Bezirk wohnten bzw. wirkten und 1938 vom NS-Regime verfolgt, vertrieben und zum Teil ermordet wurden. Auf dem Rundgang durch den 9. Bezirk sollen exemplarisch einzelne Frauenschicksale näher beleuchtet und topografisch im Bezirk verortet werden. 

WÄHRING
Eleonore Lappin-Eppel

19. April 2023

Auf diesem Rundgang werden folgende Adressen besucht und Geschichten beleuchtet werden: Familie Brauner - Haizingergasse 37, Gertrude Horn, geb. Fanto (1924-1992) - Lacknergasse 63/6, Irma Ehrlich (1877-1938) -  Weimarer Straße 22/4, Hertha Pauli (1906-1973) - Weimarer Straße 31, Paula Schmidl (1874-1966) - Türkenschanzstraße 48 und Gertrude Horn - Anastasius-Grün-Gasse 54.

MARGARETEN
Gabriele Anderl

27. April 2023

Eine Restaurantbesitzerin (Alice Kolb), eine Textilfabrikantin (Karoline Altmann, die Mutter von Bernhard Altmann), kleine Handels- und Gewerbetreibende, Apothekerinnen und Schülerinnen, u. a. aus der Schule für jüdische Kinder nichtmosaischer Konfession und "Mischlinge" oder Frauen, die die NS-Verfolgung im Versteck überlebten (z. B. die alte Großmutter von Heinrich Ehlers).

FAVORITEN
Ruth Contreas

24. Mai 2023

Jüdisches Leben in Favoriten spielte sich vor allem im heutigen Zentrum des Bezirkes zwischen dem heutigen Hauptbahnhof und dem Reumannplatz ab. Wir besuchen Adressen der Entwicklung der jüdischen Gemeinde in Favoriten von ihren Anfängen vor der Bezirksgründung bis zur Auslöschung der auf über 3600 Mitglieder angewachsenen Gemeinde im Jahr 1938: unter anderen erste Betstube in der Laxenburgerstraße 41 – das erste Bethaus am Keplerplatz 1 – die Gedenkstätte für den 1938 zerstörten Humboldttempel, ebenfalls Sitz des jüdischen Frauenwohltätigkeitsvereines für den X. Bezirk sowie die Adressen der Tanz- und Gymnastikschule von Olga Suchitzky und der ehemaligen Buchhandlung der Brüder Suschitzky in der Favoritenstraße sowie Stationen ehemaligen jüdischen Lebens im 10. Bezirk. 

BRIGITTENAU
Shoshana Duizend-Jensen

30. Mai 2023

Brigittenauer Frauenverein „Hachnuses Kaluh“ zur Unterstützung armer Bräute Gaußplatz 7,  „Mirjam - Fürsorgeverein jüdische Frauen Zwischenbrücken“ Engerthstraße 81,  „Israelitischer Frauenverein Greisinnenfürsorge“ Wallensteinstraße 41, Synagoge Kaschlgasse 4, Hebräische Schule Othmargasse 46 und viele weitere Adressen. Die Geschichte der jüdischen Brigittenau ist im Vergleich zur benachbarten Leopoldstadt noch verhältnismäßig wenig bekannt. Beim Spaziergang im Viertel rund um den Gaußplatz besuchen wir Orte dieses verschwundenen Lebens und erfahren speziell Vieles von jüdischen Bewohnerinnen und Frauenvereinen, die den 20. Bezirk in der Zwischenkriegszeit prägten und von deren Schicksal nach 1938. Spuren dieser jüdischen Geschichte finden wir heute nur mehr in Vereinsakten, historischen Bauplänen und auf alten Fotos oder verbergen sich da oder dort doch noch Spuren der einstigen Blüte? Wir wollen uns auf diese Suche begeben und Erinnerung spürbar machen.