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„Wege der Versöhnung. Begegnung mit Gästen aus Kolumbien.“

Workshop für Erwachsene

05.10.2022
Eine Kooperation des Welthaus Österreich und des Österreichischen Lateinamerika-Instituts.
© Unsplash | Frank Meriño
Verträge und Abkommen zwischen und innerhalb von Staaten allein können keinen Frieden sichern. Papier ist geduldig. Frieden ist ein Weg der täglich beschritten werden muss, um Versöhnung zu finden. In Anbetracht des Krieges in der Ukraine ist das Thema aktueller denn je. Die Gegenwart des Friedens in Europa ist nicht mehr selbstverständlich.
In Kolumbien ist es selbst sechs Jahre nach Unterzeichnung des Friedensabkommens noch ein weiter Weg, um den sozialen Zusammenhalt nach über 50 Jahren bewaffneten Konflikts wiederherzustellen: Der Friede ist brüchig und die gesellschaftlichen Gräben sind groß. Armut, Gewalt und die Auswirkungen der Pandemie verschärfen soziale Spannungen und Ungleichheiten. Ein nachhaltiger Friede ist weiterhin gefährdet.
Trotz ständiger Konflikte, die das soziale Leben in Kolumbien destabilisieren, gibt es Versuche aus der Zivilgesellschaft, Versöhnung zwischen den Konfliktparteien zu schaffen. Es braucht treibende Kräfte in der Friedensarbeit. Kelly Echeverry und Nelson Restrepo aus Kolumbien erzählen, wie das gelingen kann. Sie sind erfahrene Aktivist*innen und haben sich mit dem jahrzehntelangen Konflikt, seinen Ursachen und Folgen auseinandergesetzt. In der direkten Arbeit mit der Bevölkerung nutzen sie eine Vielfalt an Methoden, die sowohl die eigenen Wurzeln stärken als auch Handlungsspielräume für eine Kultur des friedlichen Miteinanders eröffnen. Die kreative Auseinandersetzung mit dem Konflikt und den Traumata schafft zusätzlich eine neue Kultur der politischen Teilhabe.

© Unsplash | Artem Podrez

Inhalte und Methodik

Im Workshop erfahren die Teilnehmer*innen anhand interaktiver Methoden und den Berichten der Gäste, wie eine friedliche Zukunft geschrieben werden kann.

Lernziele

  • Kennenlernen von Zugängen und Methoden, die Frieden fördern und sichern
  • Kultureller Austausch und Dialog mit den Gästen
  • Verstehen der Bedeutung zivilgesellschaftlicher Friedensarbeit und deren Beitrag zur Umsetzung und Einhaltung der Friedensverträge in Kolumbien.
  • Kennenlernen der aktuellen politischen Situation und Menschenrechtslage in Kolumbien anhand der Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen „Friedensroute der Frauen“ (Ruta Pacífica de las Mujeres) und Conciudadania
  • Reflexion der eigenen politischen Anschauung
  • Erkennen globaler Zusammenhänge und Parallelen von Demokratie, Frieden und politischer Teilhabe in Österreich und Kolumbien, Europa und Lateinamerika.

Gäste


Kelly Echeverry | ©
Kelly Echeverry koordiniert das Netzwerk der “Friedensroute der Frauen” (Ruta Pacífica de las Mujeres). Als Historikerin und angehende Juristin setzt sie sich mit tausenden Aktivistinnen für die Einhaltung der Friedensverträge in Kolumbien ein. Im Auftrag der kolumbianischen Regierung und der eingesetzten Kommission für Wahrheitsfindung hat sie die Geschichten der Frauen dokumentiert. Sie berichtet von ihren Erfahrungen in der Friedensbewegung, der aktuellen Menschenrechtssituation und den Herausforderungen rund um die Einhaltung der Friedensverträge in Kolumbien.
     

Nelson Restrepo | ©
Nelson Restrepo ist Soziologe und hat einen Master in Raumordnung. Seit vielen Jahren ist er Koordinator des Arbeitsbereichs ”Bürger:innenschaft zum Umweltschutz” der Organisation Conciudadania, einer Partnerorganisation der Dreikönigsaktion. Er begleitet Demokratisierung und politische Teilhabe bei Umweltthemen und Gemeindeprozessen. Die Sorge um die Erde als unser gemeinsames Haus und die Stärkung einer umweltbewussten Bevölkerung hängt wesentlich mit der partizipativen Stadtplanung und Raumordnung zusammen.
          

Termin

19.10.2022, 18:00 – 20:00 Uhr
Max. Teilnehmer*innen: 40
Kostenlose Teilnahme


Veranstaltungsort:
Österreichisches Lateinamerika-Institut, Türkenstraße 25, 1090 Wien | Europasaal