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Themenschwerpunkt: 50 Jahre Militärputsch in Chile

22.08.2023
Der Militärputsch in Chile am 11. September 1973 markierte eine entscheidende Zäsur in der Geschichte des Landes. Die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Salvador Allende wurde von den Streitkräften unter der Führung von General Augusto Pinochet gestürzt, es folgten 17 Jahre Militärdiktatur. Während dieser Zeit war Chile eines der repressivsten Regime Lateinamerikas, geprägt von massiven Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Verhaftungen, Folterungen und dem Verschwindenlassen von Regimekritiker*innen. Gleichzeitig wurde die sozialistische Wirtschaftsordnung der Regierung Allende radikal umgestaltet. Unter der Führung der sogenannten "Chicago Boys" wurden umfassende neoliberale Reformen eingeführt, die Deregulierung, Privatisierung und eine weitreichende Öffnung der Wirtschaft beinhaltete sowie tiefgreifende Auswirkungen auf die soziale Struktur des Landes hatte. Es kam zu einer weitgehenden Umstrukturierung der Gesellschaft und einer massiven Ausweitung der sozialen Ungleichheit.

Die Folgen des Putsches auf die Menschenrechte und die Einführung einer neoliberalen Wirtschaftsordnung sind bis heute spürbar. Umso mehr sind Erinnerungskultur und der Einsatz für Menschenrechte bis heute wichtige Anstrengungen der chilenischen Gesellschaft. Anlässlich des 50. Jahrestages des Putsches widmet sich das Österreichische Lateinamerika-Institut in Kooperation mit der Botschaft von Chile in Österreich, dem Filmcasino Wien und dem Institut für Romanistik der Universität Wien diesem, auch für Österreich wichtigen, historischen Ereignis. 
Putsch vom 11. September 1973. Bombardierung des Präsidentenpalasts La Moneda | © Biblioteca del Congreso Nacional, CC BY 3.0 CL , via Wikimedia Commons