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Wahlen in Mexiko 2024

21.12.2023
Die mexikanischen Präsidentschaftswahlen im Juni 2024 versprechen eine Veränderung des politischen Panoramas. Die beiden aussichtsreichsten Wahlbündnisse schicken Kandidatinnen ins Rennen, es wird voraussichtlich erstmals eine Frau an der Spitze des Landes stehen. Doch diesem Wechsel stehen historisch gewachsene Kontinuitäten eines korrupten Staatsapparates, wachsender organisierter Kriminalität und anhaltender sozialer Ungleichheit gegenüber.
Im Rahmen dieser richtungsweisenden Wahlen diskutieren wir mit Expert*innen und Aktivist*innen über den potentiellen Wahlausgang und die zu erwarteten Änderungen in der angespannten sozio-politische Lage in Mexiko.  

Discusión híbrida

"Balazos, no abrazos" La lucha por los votos y el control territorial en Chiapas

Martes 21 de mayo de 2024  | 18:00 - 19:30 horas 
LAI, Frida Kahlo Saal
México no sólo va a eligir, muy probablemente, a la primera mujer en el cargo más alto del país, sino también a alcaldes, concejales y gobernadores en varios estados. Los signos políticos apuntan a un segundo mandato del partido gobernante MORENA. Con su promesa de "abrazos, no balazos", el presidente Andrés Manuel López Obrador, conocido como AMLO, quería controlar la violencia en el país a través de una nueva política social y prevención en lugar de represión. Sin embargo, este objetivo ha fracasado por completo. México ha sufrido más de 156,000 asesinatos desde que AMLO asumió el cargo hace cinco años, una cifra mucho mayor que durante los gobiernos anteriores de los presidentes Peña Nieto y Calderón. México se encuentra entre los países más peligrosos del mundo para periodistas y defensores del medio ambiente, más de 100,000 personas han desaparecidas desde los años sesenta, un tercio de ellas durante el mandato de AMLO.
La situación de seguridad en Chiapas es especialmente grave. Regiones enteras son aterrorizadas en la lucha por el control territorial por bandas paramilitares criminales, así como por fuerzas de seguridad. Empresas transnacionales están llevando a cabo megaproyectos con el apoyo del Estado, lo que ha llevado al desplazamiento forzado y en muchos casos al asesinato de indígenas.

Pikus (activista, investigadora y diseñadora mexicana en Viena) y Pedro Faro (Frayba, Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de Las Casas, Chiapas) discutirán sobre la situación en Chiapas en medio de la lucha por los votos y el control territorial. 

Moderación: Berthold Molden (historiador)

Discusión híbrida en español (sin traducción).

Participación gratuita. Le pedimos que se registre por correo a office@lai.at.
El debate se llevará a cabo en forma híbrida. Por favor, infórmenos si desea participar en persona en el LAI o en línea.
© Pexels

Präsidentschaftswahlen in Mexiko | Online-Vortrag

Verschwinden und Verschwindenlassen: Menschenrechte und Demokratie in Mexiko auf dem Scheideweg

28. Mai 2024 | 18:30 Uhr 
Die aktuelle Regierung des Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, bekannt als Amlo, trat mit dem Versprechen einer politischen und gesellschaftlichen Transformation an. Amlo wollte die Korruption beenden, der illegitimen Gewaltausübung durch Polizei, Armee und Geheimdienste Einhalt gebieten sowie systematische Befragungen der Bevölkerung für Schlüsselprojekte der Regierung durchführen. Nach fast sechs Jahren übt jedoch die Bevölkerungsmehrheit schärfste Kritik an der Bilanz seiner Regierung. Mexiko ist gezeichnet von extremer Militarisierung, Machtgewinnen der Drogenkartelle, eskalierender Gewalt im Alltag – insbesondere gegen Journalist*innen, Aktivist*innen und Migrant*innen – und der Unterwanderung demokratischer Institutionen.
 
Mit diesem Verschwinden demokratischer Strukturen geht die Eskalation einer schrecklichen Analogie einher: des Verschwindenlassens von Personen. Der Begriff der desaparición steht in Lateinamerika für Staatsterror und Repression. Seit den Militärdiktaturen während des Kalten Krieges hat das Verschwindenlassen von Personen tiefe Wunden in den betroffenen Ländern hinterlassen. Die überwiegende Mehrheit der Fälle wurde bis dato nicht aufgeklärt. In Mexiko ist das Verschwindenlassen die grauenhafte Praxis der organisierten Kriminalität. Das Nationale Register für verschwundene und vermisste Personen (RNPDNO) hat seit den 1960er Jahren 112.000 Personen als verschwunden gemeldet. Der Aufklärung dieser Fälle widmet sich seit Jahren die Nationale Suchkommission, deren Leitungsteam jedoch 2023 von López Obrador unter Protest der Opferbewegungen ausgetauscht wurde.
 
Vor diesem Hintergrund der desaparición forzada analysiert die ehemalige Vizedirektorin der Nationalen Suchkommission, Sonja Perkič-Krempl, die Lage Mexikos am Vorabend der Wahl.
 
Vortragende: 
Sonja Perkič-Krempl, Menschenrechtsexpertin, beschäftigt sich seit über 25 mit der Aufarbeitung von schweren Menschenrechtsverletzungen mit Fokus auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Völkermord, Verschwindenlassen, geschlechtsspezifische Verbrechen sowie Folter in Guatemala und Mexiko. Perkič-Krempl war Mitglied des Teams der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft, das den ehemaligen Diktator Efraín Ríos Montt u.a. wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anklagte und 2013 verurteilte. Zuletzt fungierte sie 2021 bis 2023 als Generaldirektorin der Nationalen Suchkommission und war für die landesweite Konzipierung und Durchführung der Suchaktionen von gewaltvoll verschwundenen und vermissten Personen in Mexiko verantwortlich.
 
Moderation: Berthold Molden, Historiker, Lateinamerika-Experte
 
Kostenlose Teilnahme. Wir bitten um Anmeldung mit Angabe der teilnehmenden Personen an: office@lai.at

© Wotancito, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons