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Ausstellung "Tiempo Ausente"
22.10.2024
Ausstellung mit Fotografien von Gabriela Zevallos Egg
Frida Kahlo Saal | 14.11. - 20.12.2024
Vernissage: 14.11.2024, 18:30 Uhr
Die Ausstellung "Tiempo Ausente" vereint das Werk der Fotografin Gabriela Zevallos Egg, die durch Familienporträts eine Geschichte der Identität erforscht. 26 Porträts und Landschaften gewähren einen tiefen und bewegenden Einblick in ein oftmals vergessenes Kapitel der österreichischen Migrationgeschichte nach Peru. Mitte des 19. Jahrhunderts reiste unter der Führung von Pater Egg ein Schiff mit Tiroler*innen nach Peru, um ein besseres Leben zu suchen. Es wurde die österreichisch-deutsche Kolonie Pozuzo mitten im Dschungel von Pasco, zwischen den beeindruckenden Gipfeln der Anden und der üppigen Vegetation des Amazonas gegründet. Während andere Kolonien kurz nach ihrer Gründung verschwanden, existiert die Kolonie in Pozuzo noch heute.
Die beeindruckenden Fotografien einer direkten Nachfahrin der ersten Siedler*innen von Pozuzo sind ein Gewebe von Verbindungen zwischen dem Fremden und dem Eigenen, die in ihrer Ästhetik eine unausgesprochene Sehnsucht nach dem ausdrücken, was in der neuen Heimat keinen Platz mehr findet.
Eröffnungsvortrag: Die österreichische Migration nach Peru bis 1938
14.11.2024, 18:30 – 20:00 Uhr
Die österreichische Präsenz in Peru reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Obwohl diese wegen der von der spanischen Monarchie erlassenen Gesetze nie beträchtlich war, fand man während der Kolonialzeit einige Österreicher*innen im Vizekönigreich Peru. Nach der Gründung der Republik Peru änderte sich dies aufgrund zweier großer Migrationsprojekte. Das erste fand in den 1850er Jahren nach Pozuzo statt; das zweite zwischen 1928 und 1930 nach Satipo und Huaral. Während diese letzten Kolonien kurz nach ihrer Gründung verschwanden, existiert die Kolonie in Pozuzo noch heute. Die peruanische Historikerin Milagros Martínez-Flener analysiert in ihrem Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung “Tiempo Ausente” die faszinierende Geschichte der österreichischen Einwanderung und deren kulturellen Einfluss in Peru.
Vortragende: Milagros Martínez-Flener, Geschichte-Studium an der Pontificia Universidad Católica del Perú, Forschungsstipendium in Österreich und Dissertation 2002 an der Universität Wien. Aktuell ist sie Mitglied des Zentrums für historische Forschungen in Lateinamerika an der Universität Jaume I.
Moderation: Berthold Molden