Vortragsreihe: "Von links nach rechts – Das politische Spektrum Lateinamerikas“

Wie manifestieren sich eigentlich die üblichen politischen Spektren in Lateinamerika? Gibt es Parallelen der neuen Rechten in Lateinamerika? Wie inspirieren lokale Entwicklungen – von Mexiko bis Süd-Chile – die Linken im globalen Norden und tragen zu neuen Denk- und Gesellschaftsmodellen bei? In dieser Vortragsreihe geht Univ.-Prof.Dr. René Kuppe diesen Fragen nach.
Achtung: neue Uhrzeit - der Beginn wurde von 18:00 auf 18:30 Uhr geändert
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Haben Flüsse Rechte?

17. März 2022 | 18:30-20:00 Uhr | Online
Als Antwort auf ungebremste neoliberale Ressourcenausbeutung haben zivilgesellschaftliche Bewegungen quer durch Amerika Ansätze entwickelt, um der Natur selbst eine Stimme zu geben. Die juristische Anerkennung von Rechten der Natur durch die Verfassung Ecuadors und durch spektakuläre Gerichtsentscheidungen in Kolumbien inspirieren Umweltschützer*innen und kritische Jurist*innen weltweit und tragen zur Entwicklung einer revolutionären „earth jurisprudence“ bei.

¡Basta ya – Es reicht! Frauenbewegungen in Lateinamerika gegen Femizide

21. April 2022 | 18:30-20:00 Uhr | Online 
Sind es Feminist*innen des Nordens, die „unterdrückte“ Frauen des Südens vor der patriarchalischen Kultur ihrer Herkunftsländer retten müssen? Wohl nicht! René Kuppe und Marcela Torres Heredia, (derzeit auf Forschungsaufenthalt in Kolumbien)analysieren Frauenbewegungen in Lateinamerika und zeigen auf, wie diese mit eindrucksvollem Elan antikoloniale Diskurse entwickelt haben, von welchen der globale Norden noch weit entfernt ist.

Lic. Marcela Torres Heredia, MA MA (Bogotá, Kolumbien), Doktorandin KSA, Redaktionsmitglied von ReveLA, Forschungsschwerpunkte Feminismus, Dekolonialität, Friedensprozesse, soziale Ungleichheit sowie Intersektionalität.

Demo-Diversität – die Relevanz gelebter Demokratie in Lateinamerika

ABGESAGT! Aufgrund von Erkrankung des Vortragenden musste der Vortrag leider abgesagt werden.
Neues Datum: 2. Juni 2022 | 18:30-20:00 Uhr | Online 
Im Süden Mexikos haben sich indigene Autonomieformen, die auf „usos y costumbres“– auf Bräuche und Gewohnheiten – beruhen, formiert. Sind diese Formen gelebter direkter politischer Mitbestimmung inspirierend für das vom angelsächsischen Liberalismus geprägte Demokratieverständnis in Europa? Der weltbekannte portugiesische Soziologe Boaventurade Sousa Santos plädiert, demokratische Kultur um Erfahrungen anderer Kulturen zu diversifizieren und so zu dekolonisieren. Dabei stößt er auf erbitterten Widerstand konservativer Theoretiker*innen.
Dr. René Kuppe ist Jurist, Kulturanthropologe und pensionierter Universitätsprofessor. Er beschäftigt sich mit Rechtsfragen indigener Völker und ethnischer Minderheiten und wirkte als internationaler Konsulent in Bezug auf Gesetzgebungsvorhaben und Implementierung von Landrechten indigener Völker Lateinamerikas.