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Fußball – Leidenschaft, Emotion und Identifikation

Die Veranstaltungsreihe der VHS Liesing beleuchtet die gesellschaftspolitischen und historischen Facetten des Fußballs.

26.02.2024
Ein Fußball liegt auf dem Rasen eines Stadions
In Kooperation mit dem Fußballmagazin ballesterer wirft die Volkshochschule Liesing im März einen Blick hinter die gesellschaftspolitischen und historischen Facetten des Fußballs.  | © Freepik
Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.
Zugegebenermaßen: Der Zugang von Liverpool-Legende Bill Shankley zum Fußball ist sehr drastisch. Trotzdem schlummert auch in dieser wortgewaltigen Übertreibung ein wahrer Kern. Fußball ist für viele Menschen mehr als bloß ein Spiel, bei dem einem Ball hinterhergejagt wird. Fußball ist pure Leidenschaft, Emotion und Identifikation mit einem Verein. Auf den Fantribünen dieser Welt verschwinden soziale Zuschreibungen. Man jubelt und weint miteinander. Egal ob man Banker*in ist oder am Monatsende überlegen muss, wie man über die Runden kommt. Oft ist die Leidenschaft für einen Verein auch nur schwer zu erklären. Auch seit Jahren chronisch erfolglose Clubs füllen wöchentlich Stadien und werden von tausenden Auswärtsfans begleitet. Fußballclubs wie der FC St. Pauli, Union Berlin oder in Österreich der First Vienna Football-Club genießen Kultstatus, obwohl oft noch nie eine Meisterschaft errungen wurde oder der letzte Erfolg Jahrzehnte zurückliegt. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, wie Autor Nick Hornby in seinem Bestseller Fever Pitch schreibt: „Du suchst dir nicht deinen Verein aus, sondern dein Verein sucht sich dich aus.“  

Spiegel der Gesellschaft

Fußball ist auch immer ein Spiegel unserer Gesellschaft: Wirtschaftliche Interessen, Politik und Geschichte sind untrennbar mit ihm verbunden. 2024 wird die Österreichische Herren-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft teilnehmen. Genau 70 Jahre nach deren größten Erfolg, dem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Spannend ist freilich, dass der sportlich bedeutungslose Sieg über Deutschland in Cordoba 1978 im Gegensatz dazu einen prominenten Platz im kollektiven Gedächtnis Österreichs eingenommen hat. Aber genau daran sieht man: Fußball ist nicht rational zu erklären - es geht um mehr.

Veranstaltungen im März

In Kooperation mir dem Fußballmagazin ballesterer wirft die Volkshochschule Liesing im März einen Blick hinter die gesellschaftspolitischen und historischen Facetten des Fußballs. Am 07. März widmet sich Nicole Selmer der gesellschaftlichen Dimension von Frauen in den Fankurven. Am 12. März stellt Jakob Rosenberg die Frage, wem der Fußball eigentlich gehört und wer noch mitreden kann: Den Fans oder dern Sponsoren? Am 21. März beleuchtet Alexander Juraske die geschichtsträchtige Seite des Österreichischen Fußballs. War Österreich doch einst eine Macht im Fußball und brachte schon früh regelrechte Stars und Publikumslieblinge hervor. Das Besondere daran: 1924, also genau vor hundert Jahren, führte Österreich als erstes Land nach den britischen Inseln den Profufußball ein. 

Alles Veranstaltungen sind kostenlos zu besuchen und finden in der VHS Liesing (Liesinger Platz 3, 1230 Wien) statt. Lernen und diskutieren Sie mit uns. Und werfen Sie doch auch einen Blick auf die Homepage des ballesterers – www.ballesterer.at – es lohnt sich!