Partielle Sonnenfinsternis am 29. März

Die Sonnenfinsternis mit der VHS erleben

Ein außergewöhnliches und seltenes Himmelsspektakel spielt sich am 29. März direkt über unseren Köpfen ab. Gegen Mittag schieb sich der Mond vor die Sonne und verdeckt diese teilweise. Zu sehen ist eine partielle Sonnenfinsternis, der maximale Bedeckungsgrad der Sonne beträgt in Wien etwa 14% (bezogen auf den Durchmesser) bzw. 6% (bezogen auf die Fläche der Sonne). Die nächste partielle Sonnenfinsternis über Wien ist erst im August 2026 zu sehen. Es zahlt sich also aus, einen Blick zum Himmel zu machen. Doch Achtung: Nur mit Spezialfiltern wie einer Sonnenfinsternisbrille oder unseren Solar-Viewern ist es gefahrlos möglich, direkt zur Sonne zu schauen.
Verlauf der partiellen Sonnenfinsternis am 29.03.2025. Die maximale Bedeckung wird um 12:18 Uhr erreicht. | © Illustration: Planetarium Wien, Sonne: NASA/SDO

Solar Viewer - sicher beobachten

Damit alle Interessierten dieses Ereignis unter sicheren Bedingungen beobachten können, hat das Planetarium der Wiener Volkshochschulen eine besondere Aktion organisiert: Auf der Urania Sternwarte und bei der Teleskopstation bei der VHS Penzing werden so genannte „Solar Viewer“ – Beobachtungskarten mit einer sicheren Folie zum Durchschauen – ausgeteilt. Wer zur Zeit der Sonnenfinsternis vorbeikommt, kann sich (so lange der Vorrat reicht) einen Solar Viewer abholen.
Der Solar Viewer ist am 29.03. in der Urania Sternwarte und der VHS Penzing erhältlich (solange der Vorrat reicht). | © Planetarium Wien

Veranstaltungen zur Sonnenfinsternis

Sofi schauen geh ich auf der Urania Sternwarte oder in der VHS Penzing!
Sofi schauen mit Teleskopen

Bei Schönwetter können Sie auf der Urania Sternwarte am Dach der Volkshochschule Urania sowohl durch das große Teleskop blicken, als auch durch spezielle Sonnenteleskope, die von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich wird beim Einang der VHS Penzing eine spezielle Teleskopstation eingerichtet, um auch hier einen besonderen Blick auf das Himmelsereignis zu ermöglichen. Beide Stationen sind von 11:30 bis 13:00 geöffnet, eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

Was passiert bei einer Sonnenfinsternis?

Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn sich der Mond zwischen Sonne und Erde schiebt und sein Schatten auf die Erde fällt. Sonne, Mond und Erde stehen dann auf einer Linie. Bedeckt der Mond die Sonne von der Erde aus gesehen vollständig, spricht man von einer totalen Sonnenfinsternis. Verdunkelt er sie nur teilweise, handelt es sich – so wie am 29.03. - um eine partielle Sonnenfinsternis.
Im Halbschatten ist die Sonne teilweise (partiell) verdeckt. Sonnenfinsternisse sind nicht auf der ganzen Erde zu sehen, sondern nur dort, wo der Mondschatten auf unseren Planeten trifft. | © Planetarium Wien
Die Sichtbarkeit und der Verlauf der Sonnenfinsternis hängen vom Standort auf der Erde ab: Die partielle Sonnenfinsternis am 29. März ist nirgendwo auf der Welt ringförmig oder total. Das Sichtbarkeitsgebiet umfasst praktisch ganz West- und Mitteleuropa, Grönland und den Osten von Kanada. Auch in Sibirien und im Westen Afrikas ist die Sonnenfinsternis zu sehen.

Wann kommt es zu einer Sonnenfinsternis?

Für eine Sonnenfinsternis muss gerade Neumond sein. Das alleine ist aber jedoch noch nicht ausreichend, ansonsten hätten wir einmal im Monat eine Finsternis.
Die Erde umkreist die Sonne in einer etwas anderen Ebene als der Mond die Erde. Würden Erd- und Mondbahn räumlich in exakt derselben Ebene liegen, hätten wir bei jedem Neumond eine Sonnen- und bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis. Die Mondbahn ist aber um rund 5° gegen die Erdbahn geneigt und schneidet die Erdbahnebene nur zweimal pro Monat. Nur wenn sich der Mond bei Neumond auch genau in einem der Schnittpunkte der Bahnebenen befindet, schiebt sich der Mond scheinbar direkt vor die Sonne und es kommt zu einer Finsternis.

Wie oft gibt es Sonnenfinsternisse?

  • Die nächste von Wien aus sichtbare partielle Sonnenfinsternis findet am 12. August 2026 statt. Diese Sonnenfinsternis wird in Spanien als totale Finsternis beobachtbar sein.
  • Die nächste von Wien aus sichtbare totale Sonnenfinsternis findet am 3. September 2081 statt.
  • Generell finden durchschnittlich 2 Sonnenfinsternisse und 2 Mondfinsternisse pro Jahr statt.
  • Im Schnitt gibt es für einen bestimmten Ort alle 375 Jahre eine totale Sonnenfinsternis.
  • Die letzte, von Wien aus sichtbare totale Sonnenfinsternis war am 11. August 1999.

Alles dreht sich

Planeten, Sterne und sogar Galaxien - im Kosmos dreht sich alles. Erde und Mond sind also nicht nur auf den Bahnen um Sonne bzw. Erde unterwegs, sie drehen sich dabei auch um sich selbst. Die Rotation des Mondes um sich selbst ist gebunden. Das bedeutet, dass sich der Mond genau einmal um sich selbst dreht, während er einmal die Erde umläuft. Deswegen sehen wir praktisch immer dieselbe Seite des Mondes. Die Erde dreht sich innerhalb eines Tages einmal um ihre eigene Achse.

Die Sonne - unser Stern

Die Sonne ist ein 1,4 Millionen Kilometer großer Ball aus heißen Gasen und besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Sie ist permanent aktiv - immer wieder kommt es zu heftigen Eruptionen. Das Sonneninferno birgt Magnetfelder, die an die heißen Gase gebunden sind und von diesen gedehnt und verzogen werden.
Die Magnetfeldlinien können sich zu Bündeln vereinigen und aus der Sonnenoberfläche austreten - sie bilden dann eine Art Schlaufe. Diese Stellen können wir von der Erde aus mit einem Teleskop mit Sonnenfilter beobachten: Bei den dunklen Stellen auf der Oberfläche handelt es sich um sogenannte Sonnenflecken. Sie sind kühler als ihre Umgebung und strahlen daher weniger Licht ab. Im Schnitt bilden sich alle 11 Jahre besonders viele Sonnenflecken! Während inaktiver Phasen sind manchmal über Monate gar keine zu sehen.
Die Sonne aufgenommen an der Urania Sternwarte. Gasausbrüche und ein Sonnenfleck sind gut erkennbar. | © Joe Lienharter
Protuberanzen sind Gasauswürfe, die von der Sonnenoberfläche in gigantischen Bögen in den Weltraum geschleudert werden.
Betrachtet man ein Bild der Sonne genauer, fällt auch die körnige Struktur der Sonnenoberfläche auf. Diese sogenannte Granulation wird durch Konvektion (Energietransport durch turbulente Strömungen) hervorgerufen. Heißes, helles Material steigt an die Oberfläche, kühlt dort ab und sinkt damit wieder nach unten.
Um diese Aktivitäten mit dem Teleskop beobachten zu können, benötigt es einen speziellen H-Alpha-Filter: H-Alpha bezeichnet die hellste Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs im sichtbaren Bereich und liegt mit einer Wellenlänge von 656 nm im Roten. Die gleichgenannten Filter lassen nur diesen Teil des Sonnenlichtes passieren. Damit wird die Detailstruktur der obersten Sonnenschicht (Chromosphäre) mit Protuberanzen, Filamenten etc. sichtbar.

Weiterführende Links

Wissenschaftliche Vorträge zur Astronomie im Science Programm
Eintauchen ins Universum mit dem Planetarium Wien
Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie
Künftige Finsternisse | Von Wien aus beobachtbar