"Glück im Unglück"
Über den Umgang mit krisenhaften Situationen

Mag.Dr. Paul Wilkens
Die Coronakrise hat uns fest im Griff und das bereits seit März 2020. Die Auswirkungen des Virus für uns sind erheblich: Verunsicherung, Kontaktreduktion oder für manche gar – insbesondere ältere und betagte Personen – Isolation von der Umwelt und für andere wieder materielle Existenzbedrohung. Am 2. November 2020 kam ein massiver Schreck hinzu. Der Terroranschlag eines Islamisten in der Wiener Innenstadt kam ganz unversehens und stellte eine lebensgefährliche Bedrohung im alltäglichen Umfeld dar. Im friedliebenden Österreich hatte man mit einer solchen Gewalttat ganz gewiss nicht gerechnet.
Welche Maßnahmen, Lösungen und Erklärungen lassen sich heranziehen, um krisenhafte Situationen besser zu bewältigen?
- Nehmen Sie angebotene Unterstützung an oder suchen Sie diese in Ihrem sozialen Umfeld
- Behalten Sie Ihren gewohnten Lebensrhythmus und Tagesablauf bei. Routinen des alltäglichen Lebens und zeitliche Struktur geben Sicherheit.
- Beachten Sie Ihre Bedürfnisse. Gönnen Sie sich auch Ruhe und Entspannung. Ebenso sind Bewegung und Sport ganz wichtig.
- Beurteilen Sie die Informationen kritisch, welche Ihnen von den Massenmedien und sozialen Medien dargeboten werden. Nutzen Sie gesicherte Informationen von offiziellen Stellen (zum Beispiel von Behörden oder Ministerien). Gesicherte Fakten geben ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung.
- Kontakt: Beziehungen aufnehmen und pflegen
- Leistung: ausgewogene persönliche Leistungsansprüche entwickeln
- Körper/Sinne: die körperlichen Bedürfnisse in angemessenem Maße berücksichtigen
- Zukunft/Phantasie: über die aktuelle Situation hinaus dem Leben und den eigenen Tätigkeiten einen Sinn oder eine Vision zuordnen können (z.B. die Ausbildung abschließen, die eigenen Kinder in ihrer Entwicklung gut unterstützen).
Weitere Informationen und Literaturtipps hierzu finden Sie auch auf www.glückspsychologie.net.

- Arbeits-/ Organisations- und Gesundheitspsychologe
- Ursprünglich stamme ich aus der Nähe von Frankfurt am Main und lebe seit 1986 in Wien
- Ich absolvierte ein Studium der Psychologie in Darmstadt und Wien
- Seit 1991 tätig im österreichischen Bundesdienst, zunächst im Bundeskanzleramt im Bereich Personalauswahl/Personalentwicklung
- Seit 2007 tätig im Wissenschaftsministerium als Referatsleiter für die Psychologische Studierendenberatung
- Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen seit rund 30 Jahren
- Kriseninterventionszentrum Wien, +43 1 406 95 95, www.kriseninterventionszentrum.at
- Notfallpsychologischer Dienst Österreich, +43 699 188 554 00
- Psychiatrische Soforthilfe für Wien, +43 1 31330
- Traumahilfe Österreich, +43 1 413 0044, www.traumahilfe.at
- Helpline des Bundesverband Österreicher Psychologinnen, +43 1 504 8000 www.boep.or.at/psychologische-behandlung/helpline